Reichsbürger-Treffen, Kundgebung auf dem Königsplatz, Fahnen der ehemaligen Bundesstaaten des Deutschen Kaiserreichs.

Schleswig-Holstein "Königreich Deutschland" verboten - Hunderte "Reichsbürger" in SH

Stand: 13.05.2025 18:05 Uhr

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat den Verein "Königreich Deutschland" verboten, den größten Verein aus der "Reichsbürger"-Szene. Auch in Schleswig-Holstein will die Gruppe neue Mitglieder finden.

In sieben Bundesländern haben am Dienstag (13.5.) Hunderte Einsatzkräfte insgesamt 14 Objekte durchsucht. Darunter Gebäude sowie Wohnungen von mutmaßlich führenden Mitgliedern des Vereins "Königreich Deutschland" (KRD).

"Reichsbürger" in SH: Mitgliederzahl im dreistelligen Bereich

Auch wenn Schleswig-Holstein keine Hochburg ist, geht der Landesverfassungsschutz laut Innenministerium von einer Mitgliederzahl im unteren dreistelligen Bereich aus. Hauptsächlich wollen die Reichsbürger neue Mitglieder gewinnen. Laut Ministerium veranstalten sie deswegen auch in Schleswig-Holstein Seminare. Mehrere Hundert Euro kostet die Teilnahme daran.

Auf einem Laptop und einem Smartphone wurde die Website vom sogenannten Königreich Deutschland aufgerufen.

Die Reichsbürger-Szene versucht, neue Mitglieder anzuwerben.

"Königreich Deutschland" versucht neue Mitglieder zu finden

Die Themen der Seminare sind den Angaben zufolge stets die gleichen. Das Ministerium erklärt, dass es immer um den "Ausstieg aus der BRD" und den "Einstieg in das KRD" gehe. Denn genau wie andere "Reichsbürger"-Gruppierungen leugnen die KRD-Mitglieder die Existenz der Bundesrepublik Deutschland. Wer als "KRD-Staatsangehöriger" in der Gruppe aufgenommen werden will, muss laut Ministerium finanziell dafür bezahlen. Das Bundesinnenministerium wirft "Königreich Deutschland" eine profitorientierte Ausrichtung vor. Demnach betreibt die Gruppe seit Jahren unzulässige Bank- und Versicherungsgeschäfte.

Innenministerin unterstützt Verbot des "Königreichs Deutschland"

Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin Waack (CDU) befürwortet das Verbot der Gruppierung. Sie sagte dazu am Dienstag: "Das Verbot des 'Königreichs Deutschland' unterstreicht die Entschlossenheit des Staates im Kampf gegen seine Feinde." Die Szene habe am Dienstag gespürt, dass Deutschland ein handlungsfähiger und wehrhafter Staat sei.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | 13.05.2025 | 17:00 Uhr