James Comey (Archivbild: 05.06.2018)

Angebliche Morddrohung gegen Trump Secret Service ermittelt gegen Ex-FBI-Chef Comey

Stand: 16.05.2025 16:54 Uhr

Nach der Veröffentlichung einer mutmaßlichen Morddrohung gegen US-Präsident Trump durch Ex-FBI-Chef Comey haben US-Sicherheitsbehörden die Ermittlungen aufgenommen. Comey selbst weist die Vorwürfe zurück, Trump glaubt ihm nicht.

Nach Angaben von US-Heimatschutzministerin Kristi Noem ermittelt der Secret Service wegen eines mutmaßlich bedrohlichen Instagram-Beitrags des ehemaligen FBI-Direktors James Comey. Der Post zeigt ein Bild von Muscheln, die wie die Zahlenkombination "86 47" angeordnet sind. "86" kann umgangssprachlich für "rauswerfen", "loswerden" oder "den Dienst verweigern" stehen. Es wird aber auch als Ausdruck für den Wunsch interpretiert, jemanden zu töten.

Noem und weitere konservative Politiker behaupteten, dass Comey mit seinem Instagram-Beitrag zur Ermordung des 47. Präsidenten der USA - Donald Trump - aufrufe. "Das Heimatschutzministerium und der Secret Service untersuchen diese Bedrohung und werden angemessen reagieren", erklärte Noem. Zu den Kritikern des Posts zählte auch Trumps ältester Sohn, Donald Trump junior.

Comey hat Post gelöscht

"Coole Muschelformation auf meinem Strandspaziergang", hatte Comey unter den Beitrag geschrieben, den er inzwischen gelöscht hat. Er teilte mit, dass dieser zwar eine politische Botschaft darstelle, ihm jedoch nicht klar gewesen sei, dass einige Menschen "diese Zahlen mit Gewalt assoziieren". Das wäre ihm nie in den Sinn gekommen, "aber ich bin gegen jede Art von Gewalt, also habe ich den Beitrag gelöscht", fügte er hinzu.

Trump widerspricht

Trump erklärte, Comey habe "genau gewusst, was das bedeutet". Ein Kind wisse das. "Wenn man FBI-Direktor ist und nicht weiß, was das bedeutet: Es bedeutet Mord." Er werde weitere Schritte in dieser Angelegenheit Generalstaatsanwältin Pam Bondi und anderen überlassen.

US-Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard wies die Erklärung als absurd zurück und sagte, der Slogan "8647" sei von Anti-Trump-Demonstranten verwendet worden und sei ein verschleierter Aufruf zum Handeln gegen den amtierenden Präsidenten gewesen.

James Blair, ein stellvertretender Stabschef des Weißen Hauses, sagte, dass der Beitrag zu einem heiklen Zeitpunkt gekommen sei. "Dies ist ein Aufruf von James Comey an Terroristen und feindliche Regime, den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu töten, während dieser im Nahen Osten unterwegs ist", schrieb Blair auf X.

Trump und Comey schon lange Widersacher

Comey war von 2013 bis 2017 FBI-Direktor. Er wurde von Trump während dessen erster Amtszeit entlassen, als die US-Bundespolizei FBI mutmaßliche Verbindungen zwischen russischen Regierungsvertretern und Trumps Präsidentschaftswahlkampf 2016 untersuchte.

Trump war am 13. Juli des vergangenen Jahres nur knapp einem Attentat entgangen, das auf ihn bei einem Wahlkampfauftritt in Pennsylvania verübt wurde. Angesichts der aufgeheizten politischen Atmosphäre seit der Rückkehr Trumps im Januar ins Weiße Haus besteht die Sorge in Washington, dass es erneut zu Gewalt kommen könnte.